Kniearthrose ist eine schmerzhafte Erkrankung, die die Beweglichkeit stark einschränken kann. Besonders ältere Menschen sind davon betroffen, aber auch jüngere Menschen mit Gelenkverschleiß. Hyaluronsäure-Injektionen gelten als vielversprechende Methode zur Linderung der Beschwerden und als Alternative zu Schmerzmitteln oder Operationen. Sie verbessern die Gelenkschmiere und können Schmerzen lindern. Doch wie wirksam sind diese Injektionen wirklich und für wen sind sie besonders geeignet?
Was ist Kniearthrose und wie entsteht sie?
Kniearthrose, auch Gonarthrose genannt, ist eine degenerative Gelenkerkrankung. Sie entsteht, wenn der Knorpel im Kniegelenk abnutzt. Dadurch reiben die Knochen stärker aufeinander, was Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht.
Die Ursachen für Kniearthrose sind vielfältig. Übergewicht, genetische Veranlagung und Fehlbelastungen können das Risiko erhöhen. Auch frühere Verletzungen, wie Meniskusrisse oder Bänderdehnungen, spielen eine Rolle. Ohne Behandlung kann sich die Arthrose verschlimmern und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Wie wirkt Hyaluronsäure im Kniegelenk?
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit. Sie sorgt für eine geschmeidige Bewegung der Gelenke und wirkt als Stoßdämpfer. Bei Kniearthrose nimmt die Menge an Hyaluronsäure ab, wodurch das Gelenk schlechter geschmiert wird.
Eine Injektion mit Hyaluronsäure kann diesen Mangel ausgleichen. Die Substanz wird direkt in das Kniegelenk gespritzt und verbessert die Gleitfähigkeit. Dadurch können Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit verbessert werden. Die Wirkung hält meist mehrere Monate an, bevor eine erneute Behandlung notwendig wird.
Für wen sind Hyaluronsäure-Injektionen geeignet?
Nicht jeder Patient mit Kniearthrose profitiert von Hyaluronsäure-Injektionen. Sie sind besonders bei mittelschwerer bis schwerer Arthrose eine Option, wenn andere Behandlungen nicht mehr ausreichend helfen.
- Patienten mit mäßiger bis schwerer Arthrose: In den frühen Stadien kann Physiotherapie oft ausreichen. Bei fortgeschrittener Arthrose können Injektionen helfen, bevor eine Operation notwendig wird.
- Menschen, die keine Schmerzmittel vertragen: Einige Patienten haben Unverträglichkeiten gegenüber Medikamenten wie Ibuprofen oder Paracetamol. Für sie sind Injektionen eine Alternative.
- Personen, die eine Knieoperation hinauszögern möchten: Wer eine Knieprothese vermeiden oder verzögern möchte, kann mit Hyaluronsäure die Beschwerden zeitweise lindern.
Wie läuft die Behandlung ab?
Die Injektion von Hyaluronsäure erfolgt ambulant und dauert nur wenige Minuten. Zunächst wird das Knie desinfiziert. In einigen Fällen wird eine lokale Betäubung gesetzt. Anschließend injiziert der Arzt die Hyaluronsäure direkt in das Gelenk.
Nach der Behandlung sollte das Knie für einige Stunden geschont werden. Sport oder starke Belastungen sollten in den ersten Tagen vermieden werden. Die Wirkung setzt oft innerhalb weniger Wochen ein und kann bis zu sechs Monate anhalten.
Nebenwirkungen und Risiken
Hyaluronsäure-Injektionen gelten als sicher. Da die Substanz dem natürlichen Gelenkschmierstoff ähnelt, sind allergische Reaktionen selten. Dennoch gibt es einige mögliche Nebenwirkungen:
- Leichte Schwellungen oder Rötungen an der Einstichstelle
- Vorübergehende Schmerzen oder ein Spannungsgefühl im Knie
- In sehr seltenen Fällen eine Infektion des Gelenks
Wer blutverdünnende Medikamente nimmt oder unter einer Infektion im Kniebereich leidet, sollte die Behandlung vorher mit dem Arzt besprechen.
Hyaluronsäure als Teil eines umfassenden Behandlungsplans
Hyaluronsäure-Injektionen sind keine Heilung für Kniearthrose, sondern eine Möglichkeit zur Linderung der Beschwerden. Sie wirken am besten in Kombination mit weiteren Maßnahmen.
- Physiotherapie: Gezielte Übungen stärken die Muskulatur und entlasten das Gelenk.
- Gewichtsreduktion: Weniger Körpergewicht verringert den Druck auf das Knie und kann Schmerzen reduzieren.
- Bewegung: Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren halten das Knie beweglich.
Wege zur medizinischen Versorgung
In Deutschland gibt es verschiedene Wege, medizinische Hilfe bei Kniearthrose zu erhalten. Der erste Ansprechpartner ist oft der Hausarzt, der eine Überweisung zu einem Orthopäden ausstellen kann. Fachärzte können dann weiterführende Untersuchungen durchführen und geeignete Behandlungen empfehlen, darunter Hyaluronsäure-Injektionen.
Viele Kliniken und orthopädische Praxen bieten mittlerweile Telemedizin an. Über Video- oder Telefonsprechstunden können Betroffene erste Einschätzungen erhalten, ohne direkt eine Praxis aufsuchen zu müssen. Besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist dies eine praktische Lösung. Zudem gibt es spezialisierte Schmerzzentren und Rehabilitationskliniken, die individuelle Therapiepläne erstellen.
Wann lohnt sich eine Behandlung?
Hyaluronsäure-Injektionen können für viele Menschen mit Kniearthrose eine sinnvolle Option sein. Sie lindern Schmerzen, verbessern die Beweglichkeit und helfen, eine Operation hinauszuzögern.
Wer von der Behandlung profitieren könnte, sollte mit einem Orthopäden sprechen. Die individuelle Situation des Patienten spielt eine entscheidende Rolle. Auch wenn die Injektionen keine dauerhafte Heilung bieten, können sie das Leben mit Kniearthrose erheblich erleichtern.